Sukkulenten & Kakteen

Sukkulenten & Kakteen

Weil sie fähig sind, Wasser zu speichern, sind sie besonders pflegeleicht. Aber sie können auch extravagant sein, duften, blühen und durch exotische Formen begeistern.
Sukkulenten sind Überlebenskünstler
Wo wenig Regen fällt, sind sukkulente Pflanzen zu Hause. In ihren Blättern, Stämmen oder Wurzeln können sie Wasser speichern und überstehen so problemlos auch längere Trockenzeiten. Das vereinfacht ihre Pflege als Zimmerpflanze und ist der Grund, weshalb sie so beliebt sind.
Sukkulenten sind keine eigene Pflanzenfamilie. Denn entscheidend für die Zuordnung ist allein die Fähigkeit, Wasser im Pflanzenkörper zu speichern. Unterschieden wird dabei zwischen Blatt-, Stamm- und Wurzelsukkulenten, je nachdem, welcher Teil der Pflanze als Wasserreservoir dient.

Interessant ist aber auch ihr Stoffwechsel. Denn im Unterschied zu anderen Pflanzen nehmen viele Sukkulenten das für die Photosynthese nötige Kohlendioxid nachts auf. Der Grund dafür ist, dass der Wasserverlust für den nötigen Gasaustausch nachts geringer ist. Noch keine Sukkulente zu Hause? Besorgen Sie sich eine.
Sukkulenten mögen’s heiß und sonnig
Sie mögen Sukkulenten? Dann reservieren Sie ihnen am besten gleich ein sonniges Plätzchen. Vor allem Arten mit weisslich-grüner, grau-grüner oder blau-grüner Oberfläche brauchen nämlich viel Helligkeit und Wärme. Ist das nicht der Fall, «protestieren» sie mit unnatürlich verlängerten Trieben. Es gibt wenige Ausnahmen wie z.B. die Aloe, die absonnige Standorte bevorzugt.
Erkundigen Sie sich beim Kauf. Ebenso wichtig ist, nur sparsam zu gießen. Die Sukkulente mag es zwar vor allem im Sommer, wenn sie regelmäßig Wasser bekommt. Aber bis zur nächsten Bewässerung sollte die obere Substratschicht vollständig trocken sein. Zudem mag sie keine Staunässe. Vermeiden Sie auch, auf Rosetten oder Blätter zu giessen. Das zerstört den natürlichen «Wachsbelag» der Pflanze, die zugleich ihr Verdunstungsschutz ist.

Tipp: Drehen Sie die Sukkulenten alle paar Wochen um 20 bis 30 Grad, damit sie gleichmässig wachsen. Im Winter vertragen sie zwar durchaus etwas geringere Temperaturen. Aber sie dürfen nicht zu kühl und schon gar nicht im kalten Durchzug stehen, sonst drohen Schäden. Zudem benötigen sie hie und da etwas Wasser.
Kakteen? Lieben Wärme und Sonne … aber mit Mass!
Als «Wüstensöhne» mögen es die meisten Kakteen zwar warm und sonnig. Aber pralle Mittagssonne auf einem Fensterbrett oder auf der Terrasse vertragen einige Arten nicht. Am besten finden Sie deshalb für Ihren Kaktus einen Platz, an dem er täglich möglichst viele Stunden Licht bekommt, ohne dass die Gefahr besteht, zu «verbrennen». Als Faustregel gilt: Je heller die Farbe des Kaktus, desto mehr Sonne verträgt er; vermeiden Sie aber Zugluft.
Kakteen können in ihren Stämmen und Knollen über längere Zeit Wasser speichern. Deshalb gilt, dass sie eher wenig Wasser benötigen und die Gießintervalle ruhig länger sein dürfen. Trotzdem kommen die dornigen Gesellen nicht unbegrenzt ohne Wasser aus.

Am besten gießen Sie mit abgestandenem Wasser oder Regenwasser und achten darauf, dass im Topf keine Staunässe entsteht. Diese würde den Kaktus faulen lassen. Während der Wachstums- und Blütephase ist zudem ein spezieller Kakteen-Flüssigdünger empfehlenswert.
So werden aus Kakteen «dornige Blühwunder»
Kakteen sind nicht nur pflegeleicht. Sie sind auch wegen ihres oft ungewöhnlichen Aussehens sehr beliebt. Das ist besonders dann der Fall, wenn sie Blüten bilden. Manche Kakteen blühen nur wenige Stunden, andere einige Tage und einige sogar nur nachts. Dafür benötigen sie von Oktober bis März allerdings eine Ruhepause. Diese kann je nach Kaktus unterschiedlich sein.
Bei manchen Gattungen genügt es, das Gießen von November bis März extrem einzuschränken (nur alle drei bis vier Wochen einige Tropfen Wasser) und sie kühl zu stellen. Zum Beispiel an einen Platz mit viel Licht direkt an einer kühlen Fensterscheibe. Bei anderen Kakteen empfiehlt sich der Umzug in ein helles Winterquartier mit Temperaturen zwischen 8 und 15 Grad. Beim Umzug muss das Substrat allerdings trocken sein, damit der Kaktus nicht fault.

So oder so: Ab März sind die Pflanzen durch Besprühen langsam wieder an Wasser sowie höhere Temperaturen zu gewöhnen. Falls dann der Kaktus dennoch nicht blüht, kann es am Alter liegen. Denn manche Arten blühen schon nach zwei Jahren, andere hingegen erst nach zehn Jahren oder gar mehr. Good luck!
Ausgefallene Kakteen, die teils sogar frostfest sind
Kakteen sind immer schön. Aber es gibt Arten, die wirklich besonders sind. Hier einige Beispiele.

Bauernkaktus (Echinopsis): Ist für seine vielen wunderschönen Blüten bei wenig Pflege bekannt. Die Blüten sind teils teller-, teils glockenförmig und treten schon ab dem dritten Lebensjahr in Erscheinung.
Kugelkaktus (Echinocactus): Wird seiner langen Dornen wegen augenzwinkernd auch Schwiegermutterstuhl genannt und ist sehr dekorativ. Damit sich die hübschen Dornen gut entwickeln, muss der Standort passen (sonnig, hell – im Winter kühler).

Unsere Männerpflanze «Jack» ist beispielsweise ein Kugelkaktus!
Heidelbeer- oder Blaubeerkaktus (Myrtillocactus): Dieser Kaktus begeistert durch seine süßen Beeren und sieht erst noch gut aus. Er mag es sonnig und warm.

Und falls Sie jetzt neugierig auf ihn sind, finden Sie ihn unter unseren Männerpflanzen. Er heißt «Max.»
«Säulenkaktus» Euphorbia: Diese sukkulente Pflanze scheint direkt einem Westernfilm entsprungen. Sie liebt einen hellen Standort, ist aber sehr pflegeleicht und wächst rasch zu einem stattlichen Kerl heran.

Bei uns finden Sie die Euphorbie unter unseren Männerpflanzen. Sie trägt den Namen «Bruce.»
Nicht zuletzt gibt es auch Kakteen, die im Garten selbst harte Winter überstehen. So z.B. Escobaria vivipara (bis -15 Grad C, klein, robust, mit rosafarbenen Blüten im Sommer); Echinocereus coccineus (bis -20 Grad C, mit auffälligen Blüten in Orange oder Rot); Opuntia fragilis (bis -20 Grad C, klein, mit exotischen Blüten); Echinocereus triglochidiatus (bis -25 Grad C, gehört mit seinem polsterartigen Wuchs und den wunderbaren Blüten zu den schönsten Gartenkakteen); oder die extravagante violette Opuntia macrocentra (bis -20 Grad C, mit gelb-roten Blüten).

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